Nein, so alt ist selbst die älteste deutsche Partei nicht! Aber wenn gleich vier Mitglieder, zwei Frauen und zwei Männer, heute auf 50 Jahre Mitgliedschaft zurückblicken, verlockt das zum Zahlenspiel. Und es legt einen Rückblick nahe auf die Zeit um 1971. Diesen Blick tat Andreas Kenner, MdL, der der Einladung zur Laudatio gerne gefolgt war: „Es ist mir eine Ehre“.
1971 ist im Lichte der Kanzlerschaft Willy Brandts, Kanzler seit 1969, zu sehen, als unter dem Motto „Wir wollen mehr Demokratie wagen“ die Rückständigkeit der vorangehenden Jahre überwunden wurde. Was heute selbstverständlich ist, wurde damals errungen: Wahlalter ab 18, Lohnfortzahlung bei Krankheit, Abschaffung der Strafbarkeit bei „Kuppelei“ (kein Hotelzimmer für ein Paar ohne Vorlage der Heiratsurkunde!) und Homosexualität, Berufstätigkeit der Ehefrau nur mit Erlaubnis des Ehemanns. Das und einiges mehr kann man bei aller Ernsthaftigkeit auch kabarettistisch verpacken, eine humorvolle Revue, wie sie für Kenner typisch ist. Nun wissen wir
auch: „Aufmüpfig“ war das Wort des Jahres 1971 und mit dem Start unserer Jubilare in der SPD startete auch „Die Sendung mit der Maus“. Da bleiben rückblickend die Mühen des politischen Kampfes im Hintergrund, es dominieren die positiven Erinnerungen an die letzten 50 Jahre in der der SPD, auch in Altbach. An Genossinnen und Genossen, an gemeinsame Arbeit, auch an Erfolge wie gerade im Jahr 1971, als die SPD bei der Gemeinderatswahl ein Drittel der Sitze gewann und zum ersten Mal eine Frau in den Rat brachte.
Dank und Anerkennung sprach aus den überreichten Ehrenurkunden, unterschrieben von den Parteivorsitzenden in Berlin, Stuttgart und – Altbach. Goldene Broschen und Nadeln der SPD machen dies nach außen sichtbar. Renate Wenzel, Dorle Straub, Günter Fehmer, Hans-Dieter Reeker dürfen sie tragen. Darauf ein Glas Sekt! Und Dank an Andreas Kenner, der versprach, auch zum 60-jährigen Jubiläum der „Kinder Willy Brandts“ die Ehrung zu übernehmen. Na denn: Viel Glück!